Präventionsprojekt gegen sexuellen Missbrauch der Katholischen Grundschule Ülpenich und der Chlodwig-Schule Zülpich für alle Schülerinnen, Schüler und Eltern

Endlich war es soweit! Nachdem das gemeinsame Präventionsprojekt mit der Chlodwig-Schule coronabedingt bereits dreimal verschoben werden musste, konnte die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück im Rahmen der schulischen Präventionsarbeit gegen sexuellen Missbrauch die Theaterstücke „Die große Nein-Tonne“ und „Mein Körper gehört mir!“ in der KGS Ülpenich und der Chlodwig-Schule aufführen.

Beim Stück „Die große Nein-Tonne“, das für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 1/2 erstmalig aufgeführt wurde, präsentierten zwei Theaterpädagogen Alltagsszenen, in denen viele Kinder „Nein-Gefühle“ entwickeln. Die Kinder lernten, Nein-Gefühle zu erkennen, zu beschreiben und zu benennen. Sie erlebten, dass Nein-Gefühle in den unterschiedlichsten Situationen auftreten können. Während manche Nein-Gefühle ausgehalten werden müssen (beispielsweise bei langweiligen Hausaufgaben oder beim Zahnarzt) gibt es auch Situationen, in denen man sich aktiv und wirksam zur Wehr setzen kann und sollte.

Unter dem Motto „Tonne, Tonne, Deckel auf, ich habe ein Nein-Gefühl im Bauch. Das will ich nicht! Das muss nicht sein! Drum werf` ich's rein mit Nein! Nein! Nein!" verschwanden viele Situationen und unangenehme Erfahrungen unter begeisterter Mitwirkung der Kinder in der großen Nein-Tonne. Durch die Präventionsarbeit wurden die Kinder dafür sensibilisiert ihre eigenen individuellen Gefühle wahrzunehmen und Grenzen zu erkennen. Sie wurden ermutigt gegebenenfalls ganz deutlich „Nein!“ zu sagen.

Foto Nein Tonne
Die drei interaktiven Sequenzen des Stücks „Mein-Körper gehört mir“ wurden für die Kinder der Klassen 3/4 in drei aufeinanderfolgenden Wochen aufgeführt. Hier wurden alltagsnahe Szenen vorgespielt, in denen gegenüber Kindern Grenzen überschritten und verletzt werden. Die Schauspieler stellten anschaulich verschiedenste Facetten des sexuellen Missbrauchs dar. Aufgrund der einfühlsamen und zugleich klaren Ansprache fiel es den Kindern auch in den darauf aufbauenden Unterrichtseinheiten leicht, über Missbrauch zu sprechen, problematische Situationen zu erkennen und ggf. Möglichkeiten der Hilfe zu beschreiben.

Um allen Eltern die Möglichkeit zu geben mit ihren Kindern über das Gesehene und Erlebte zu sprechen, konnten die Eltern verschiedene Sequenzen an einem Online-Elternabend sehen. Auch hier boten die Theaterpädagogen Anregungen und Hilfestellungen, die die Eltern darin unterstützen mit ihren Kindern über sexuellen Missbrauch zu sprechen.

Kinder, Eltern und das Kollegium beider Schulen bedanken sich bei der Theaterpädagogischen Werkstatt für die großartigen Aufführungen und beim Verein Menschen gegen Kindesmissbrauch e.V. für die großzügige finanzielle Unterstützung, die die Realisierung dieses tollen Projektes erst möglich machte.